Abfallwirtschaft
Gemeinsam für Marxloh

Abfallwirtschaft
Sicher ist Ihnen bekannt, dass die Wirtschaftsbetriebe Duisburg sogenannte „Umwelthelfer“ in einigen Stadtteilen einsetzen. Täglich sind sie auf den Straßen unterwegs und führen Dutzende Gespräche zur Abfallbeseitigung, -trennung und -vermeidung in den verschiedensten Sprachen, unter anderem Deutsch, Türkisch, Albanisch, Rumänisch, Bulgarisch und Englisch. Etliche Tonnen Abfall konnten so bereits von den Straßen sowie aus Hinterhöfen und Kellern entfernt werden. So können die Anwohnerinnen und Anwohner selbst mehr auf Sauberkeit achten und wissen, wen sie bei Fragen ansprechen können. Um noch weitreichendere Erfolge zu erzielen, wurde im Sommer 2024 der „Umwelttreffpunkt Marxloh“ eingerichtet. In Kooperation mit der Stadt Duisburg, dem Jobcenter, der AWO, dem Kommunalen Integrationszentrum (KI), dem Ordnungsamt sowie weiteren Partnern soll das Abfallproblem im Stadtteil gemeinschaftlich und effektiver angegangen werden.
Nachhaltig aktiv werden
Zunächst auf fünf Jahre angelegt und von den WBD mit 800.000 Euro finanziert, möchte dieses innovative Projekt nicht nur für mehr Sauberkeit in Marxloh sorgen, sondern das Umweltbewusstsein und die Gemeinschaft im Stadtgebiet langfristig fördern. Zwei Umwelthelfer sind dazu nur in diesem Quartier unterwegs, suchen das Gespräch und bieten Hilfe an. Unterstützt werden sie von acht Beschäftigten der Stadtreinigung und zehn AGH-Beschäftigten (Arbeitsgelegenheiten nach SGB II § 16e (Sozialgesetzbuch)), die überwiegend auch dort wohnen und entsprechend motiviert sind, einen Beitrag zu mehr Lebensqualität im Viertel zu leisten.
Abfallberge beseitigen
Über 800 Kilogramm Abfall sammeln die Akteure täglich ein – zusätzlich zur üblichen Abfallabfuhr. Können Abfallablagerungen auf konkrete Personen zurückgeführt werden, verhängt das Ordnungsamt ein Bußgeld. Damit der Abfall jedoch von vorneherein den Weg in die Tonne findet, ist viel Aufklärung wichtig. „Sind die bereitgestellten Abfalltonnen ausreichend? Wissen Sie, wie Sie Ihren Müll trennen können?“ Die meisten Anwohnerinnen und Anwohner und Hausverwaltungen sind offen für Gespräche mit den Umwelthelfern und tragen gern ihren Teil zu einem sauberen Stadtteil bei.
Niedrigschwellige Hilfe zur Selbsthilfe
Im Umwelttreffpunkt selbst können unkompliziert Anträge auf Sperrgutentsorgung gestellt und Problemstellen gemeldet werden. Interessierte können die allgemeine Abfallberatung in Anspruch nehmen – in verschiedenen Sprachen oder mithilfe von Piktogrammen. Außerdem bietet der Umwelttreffpunkt regelmäßig Treffen für die Anwohnerschaft und Vermieter sowie für Gewerbetreibende an, um gemeinsam weitere Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Darüber hinaus werden unter anderem Workshops und Diskussionsrunden mit geladenen Expertinnen und Experten organisiert, um für das Thema Umwelt zu sensibilisieren. Wer möchte, kann beispielsweise eine Straßenpatenschaft übernehmen.
Gemeinsames Ziel
„Auf dem Marathon zur Sauberkeit in Marxloh haben wir bereits einige Kilometer zurückgelegt“, freut sich Claus Lindner, einer der Koordinatoren des Projekts. „Die Grundvermüllung konnten wir durch die unermüdliche Arbeit der Kolleginnen und Kollegen bereits deutlich reduzieren.“ Neben der kontinuierlichen Arbeit des Stadtreinigungsteams ist nun weiterhin viel kleinteilige Überzeugungsarbeit notwendig, um alle von den Vorteilen einer sauberen Stadt und vom Mitmachen zu überzeugen. Die WBD sind zuversichtlich, dass durch den Mix aus Gesprächen auf Augenhöhe, Angeboten zum Austausch und niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten die Sauberkeit und Lebensqualität in Marxloh nachhaltig und langfristig gesteigert werden können.