Infrastruktur
Einmalige Bauweise erfolgreich vollendet

Infrastruktur

Die Querung wurde sehnsüchtig erwartet, da sie lange Teil der täglichen Pendelroute vieler Bürgerinnen und Bürger in Duisburg und Moers war. Seit 2017 war die Brücke für Pkws und später für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt, bevor sie 2021 abgerissen wurde. Die kilometerlangen Umwege durch verkehrsberuhigte Straßen und Wohngebiete gehören damit der Vergangenheit an.
Der Weg zur neuen Querung war durch mehrere Besonderheiten gekennzeichnet
Die Brücke gehörte eigentlich zur Stadt Moers und wurde im Rahmen eines Gebietsänderungsvertrags zwischen den beiden Kommunen 2021 an die Stadt Duisburg übertragen. Zu diesem Zeitpunkt durfte die Duisburger Stadtverwaltung nicht in außerstädtische Vorhaben wie die geplante „Behelfsbrücke“ investieren. Dem Vertrag wurde im Mai 2022 von der Bezirksregierung Düsseldorf zugestimmt. Die Baulast lag somit vollständig bei der Stadt Duisburg und die Wirtschaftsbetriebe Duisburg konnten nun die Fördermittel für einen Neubau beantragen.
Die ersehnte Ausnahmegenehmigung für einen früheren Baustart erhielt die Stadt Duisburg im März 2023 und im April erfolgten sogleich die notwendigen Ausschreibungen. Nach erfolgreicher Auftragsvergabe im Februar 2024 konnte im Juni 2024 mit dem Neubau begonnen werden. Dabei musste in den ersten drei Monaten der Untergrund auf Altlasten, Leitungen und Kampfmittel geprüft werden. Am 3. September 2024 startete dann der Neubau mit der Herstellung der Bohrpfähle für die Brücke. Mit der Eröffnung im September 2025 ergab sich eine effektive Plan- und Bauzeit von nur zwölf Monaten.

Die Kosten für die Brückenerneuerung in Höhe von 15,3 Millionen Euro tragen das Land Nordrhein-Westfalen (rund 5,9 Millionen Euro), die Deutsche Bahn sowie die Städte Duisburg und Moers.
Neben der Wiederherstellung der Brücke wurden auch neue Entwässerungsanlagen auf Moerser und Duisburger Stadtgebiet, Verkehrsanlagen mit kombinierten Fuß- und Radwegen, Stützbauwerke, eine neue Straßenbeleuchtung und Verrohrungen für zukünftige Leitungsführungen errichtet.
WBD-Vorstand Sebastian Beck betont: „Dass wir dieses Infrastrukturprojekt in kürzester Zeit von der Planung bis zur Inbetriebnahme realisieren konnten, ist in Deutschland nahezu einzigartig und kann als Vorbild für weitere Projekte dienen.“
Die Besonderheit der Bauweise besteht darin, dass die Stahlkonstruktion innerhalb von wenigen Tagen und bei laufendem Bahnverkehr ohne gegenseitige Störungen oder Beeinflussungen über die Gleisanlage von Duisburg nach Moers geschoben wurde. Abschließend wurde der Stahlkörper langsam aus der überhöhten Lage auf die Fahrbahnhöhe abgesenkt. Die größten Herausforderungen bei einem solchen Unterfangen mit einem Gesamtgewicht von 350 Tonnen waren sowohl die bautechnische Präzision als auch die genaue Abstimmung der Schnittstellen und Bauphasen.
Erfolgreiche Teamarbeit
Dass die Umsetzung des Projekts so schnell erfolgen konnte, ist der vorbildlichen Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft mit der IHT Bochum und der STRABAG Essen zu verdanken.
Sebastian Beck: „Dieser Kraftakt zeigt eindrucksvoll die Ideen- und Innovationsfähigkeit sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit schlagfertigen Bauunternehmen durch unser Fachpersonal (Stabsstelle Einzelprojekte Brücken, Neubau Straße) für die örtliche Projektabwicklung, das professionell jegliche Hürden, Probleme, Hindernisse, Ideen und Kompromisse auf dem Weg zum Erfolg gesteuert hat.“