Abfallwirtschaft

Fluch und Segen der Alttextilien

Zur Situation der Altkleidersammlung

Sechs blaue Altkleidercontainer mit grüner T-Shirt-Grafik und der Aufschrift 'ALT KLEIDER SAMMLUNG' stehen auf einem Parkplatz.

Die Lage am Markt für Alttextilien ist derzeit schwierig. Die Qualität der Kleidung hat abgenommen, was einer Wiederverwendung oder dem Recycling entgegenwirkt. Eine unglückliche Kommunikation zur Getrenntsammlungspflicht am Jahresanfang sorgte für noch mehr unbrauchbare Alttextilien in den Altkleidercontainern. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach gebrauchter Kleidung auf den klassischen europäischen Märkten gesunken, da dort mittlerweile auch preisgünstige Neuware bevorzugt wird. 

Manche gewerblichen oder gemeinnützigen Sammlungen haben sich deshalb bereits aus dem Geschäft zurückgezogen oder reduzieren ihre Bemühungen. Für kommunale oder öffentlich-rechtliche Entsorgungsunternehmen gilt dies nicht – unter anderem weil sie gesetzlich dazu verpflichtet sind und einen gemeinnützigen Auftrag haben. Dennoch spüren auch wir die Auswirkungen und suchen nach Lösungen für die angespannte Lage.

Mehrere Personen in einem Raum mit Garderobenständern und Tischen, auf denen Kleidung liegt, bei einer Altkleidersammlung.
Kleidertausch-Börsen bieten die Möglichkeit, eigene Kleidung abzugeben und neue gebrauchte Kleidung auszuwählen.

In Duisburg sieht man leider immer wieder Altkleidercontainer, die überfüllt oder falsch befüllt sind oder als Ablageort für sämtlichen Unrat genutzt werden. Besonders die Überfüllungen an den blauen WBD-Containern – weil andere Sammlungen weggefallen sind und die größeren Mengen nicht aufgefangen werden konnten – haben den Eindruck erweckt, dass wir den Leerungen nicht rechtzeitig nachkommen. Dem ist jedoch nicht so. Wir haben unsere Standorte nicht reduziert und die Leerungshäufigkeit bei den Behältern sogar ausgebaut. Doch was können wir alle tun, um solche Zustände zu verhindern? 

So können Sie helfen:

  1. Auf unserer Website erfahren Sie, welche Kleidungsstücke über die Sammlung abgegeben werden dürfen und welche in die Restmülltonne gehören – beispielsweise verdreckte, nasse oder zerschlissene Kleidung. Das spart Kapazitäten und Kosten beim Transport sowie bei der Sortierung.
  2. Wenn Sie einen vermüllten oder überfüllten Altkleidercontainer entdecken, fotografieren Sie ihn mit dem WBD-Mängelmelder in der WBD-App. Dadurch veranlassen Sie eine kurzfristige Reinigung des Altkleiderstandplatzes.
  3. Ein noch einfacherer Service ist die kostenlose Abgabe Ihrer Alttextilien über den WBD-Haustürservice. Sie buchen ein Zeitfenster und wir holen die Altkleider direkt an der Wohnungstür ab. Gut erhaltene Kleidung kommt so einem lokalen Partner zugute, der die Ware günstig verkauft.
  4. Nutzen Sie alternative Formate: Gute Second-Hand-Shops gibt es mittlerweile in fast jedem Stadtteil. Spezialisierte Nähinitiativen stellen aus Stoffresten neue Kleidung her. Kleidertausch-Börsen bieten kurzweilig die Möglichkeit, eigene Kleidung abzugeben und neue gebrauchte Kleidung auszuwählen. Flohmärkte werden vielfach von lokalen Einrichtungen organisiert, zum Beispiel in Kitas für Kinderbekleidung. Zur kalten Jahreszeit werden auch Kleiderspenden für obdachlose Menschen gerne angenommen.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich fachgerecht von Alttextilien zu trennen. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg werden sich auch zukünftig für alte und neue Wege der Wiederverwendung und Verwertung dieses kostbaren Wertstoffs engagieren – und bauen dabei auf Ihre Unterstützung.